Gottes Bild (1 Joh 3:2)

Zuletzt bearbeitet am 6. August 2022

Ist es nicht so, dass der Mensch nur die Vorstufe zum Gotteskind darstellt?

Was ist der Mensch?

Der von der Frau geborene, ungerechte Mensch (Hiob 15:14Hiob 15:14 Was ist der Mensch, daß er rein dastehen könnte, und der von einer Frau Geborene, daß er gerecht wäre?; Hiob 25:4Hiob 25:4 Wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott, und wie könnte rein dastehen ein von der Frau Geborener?; 1 Kön 8:461. Könige 8:46 Wenn sie gegen dich sündigen- denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt– und du über sie erzürnst und sie vor dem Feind dahingibst und ihre Bezwinger sie gefangen wegführen in das Land des Feindes, ein fernes oder ein nahes,) ist Teil der Schöpfung und damit der Vergänglichkeit unterworfen (Röm 8:21Römer 8:21 daß auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.), also zunächst nicht von ewiger Natur (2 Sam 14:142. Samuel 14:14 Denn sterben müssen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, daß der Verstoßene nicht von ihm weg verstoßen bleibt.).


Gemäß der Schrift kann kein Mensch am Leben bleiben, der Gott sieht (Ex 33:202. Mose/Exodus 33:20 Dann sprach er: Du kannst [es] nicht [ertragen], mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.), weswegen ja auch kein Mensch Gott je gesehen hat (Joh 6:46Johannes 6:46 Nicht daß jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.; 1 Joh 4:121. Johannes 4:12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.; 1 Joh 4:201. Johannes 4:20 Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat.), außer dem eingeborenen Gott der in des Vaters Schoß ist (Joh 1:18Johannes 1:18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene SohnGem. Anm. ELB: nach den älteren Handschr.: der eingeborene Gott, der in des Vaters Schoß ist, der hat [ihn] kundgemacht.). Die Schrift zeigt mir den Menschen als eine von Gott geschaffene und seinem Bild ähnliche (Gen 1:26-271. Mose/Genesis 1:26-27 Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gotteser ihn; als Mann und Frau schuf er sie.; Gen 9:61. Mose/Genesis 9:6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.) Spezies, die sich jedoch gem. bspw. Jes 31:3Jesaja 31:3 Auch die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Pferde sind Fleisch und nicht Geist. Und der HERR
יְהוָֹה - JHWH
Der Ausdruck HERR in Großbuchstaben ist eine Ersetzung der revidierten Elberfelder Bibel, um dem Zwiespalt gerecht zu werden dass dort eigentlich das sog. Tetragrammaton, der Gottesname [יְהוָֹה - YHVH bzw. JHWH] geschrieben steht, wohingegen die Tradition im Judentum das Vorlesen dieses Namens verbietet und daher stattdessen [אֲדֹנָי - ’ăḏônây - Herr] vorgelesen wird.
streckt seine Hand aus, da stürzt der Helfer, und der, dem geholfen wird, fällt. Und alle miteinander gehen sie zugrunde.
; Num 23:194. Mose/Numeri 23:19 Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch der Sohn eines Menschen, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun und geredet haben und es nicht aufrechthalten?; Hiob 33:12Hiob 33:12 Siehe, darin bist du nicht im Recht, antworte ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.; Hes 28:9Ezechiel/Hesekiel 28:9 Wirst du dann angesichts deiner Mörder auch noch sagen:“Gott bin ich!“, während du [doch nur] ein Mensch bist und nicht Gott, in der Hand derer, die dich durchbohren?; Hos 11:9Hosea 11:9 Nicht ausführen will ich die Glut meines Zornes, will nicht noch einmal Ephraim vernichten. Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch, in deiner Mitte der Heilige: ich will nicht in Zornglut kommen.-) grundlegend von der göttlichen Art unterscheidet.

So lange wie ich nur ein irdischer (seelischer) Mensch bin (1 Kor 15:471. Korinther 15:47 Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel.), kann ich weder Gott noch sein Reich sehen (Joh 3:3-6Johannes 3:3-5 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.), denn als Angehöriger der Vergänglichkeit bin ich auch gar nicht in der Lage irgend etwas vom unvergänglichen Gott (Röm 1:23Römer 1:23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.) zu erben (1 Kor 15:501. Korinther 15:50 Dies aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt.).

Wie lässt sich das ändern?

Da ich mich gemäß der Schrift entweder willentlich dem Gehorsam unterwerfe oder unfreiwillig der Sünde unterworfen bin, so bin ich grundsätzlich der Sklave dessen, der mich überwunden bzw. unterworfen hat (Röm 6:16Römer 6:16 Wißt ihr nicht, daß, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit?; 2 Petr 2:192. Petrus 2:19 sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterworfen.). Also will ich mich Gott unterwerfen (Jak 4:7Jakobus 4:7 Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.), der mich Christus unterworfen hat (Eph 1:22Epheser 1:22 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben,), so bin ich denn ein Sklave Jesu Christi. Denn erst wenn ich das tue was Jesus sagt (vgl. Mt 7:12Matthäus 7:11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!); wenn ich mich selbst, meine Wünsche, Bedürfnisse und Pläne weniger liebe als Gott, seinen Sohn den ChristusGottes Wort– (Lk 14:26Lukas 14:26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein;) und auch meine Geschwister (1 Joh 5:11. Johannes 5:1 Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren
gennaō - gennao
Das Wort [gennaō] welches an dieser Stelle im griechischen Grundtext geschrieben steht kann sowohl eindeutig "zeugen" (bspw. Mt 1:2-16Matthäus 1:2-16 Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Perez und Serach ... ) als auch eindeutig "gebären" (z.B. Joh 16:21) Johannes 16:21 Die Frau hat Traurigkeit, wenn sie gebiert, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrängnis um der Freude willen, daß ein Mensch in die Welt geboren ist.bedeuten. Da die Wiedergeburt laut Jesus dann stattfindet, wenn er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird (Mt 19:28Matthäus 19:28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.) und auch Paulus davon spricht, dass wir noch in Geburtswehen sind (Röm 8:22Römer 8:22 Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.) bzw. auf die Erlösung unseres Leibes warten (Röm 8:23Römer 8:23 Nicht allein aber [sie], sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.), kann ich nicht davon sprechen "wiedergeboren" zu sein. Eine Geburt hat mit einem Körper zu tun, der geboren wird. Im Gegensatz dazu ist die (geistliche) Zeugung bereits in diesem Zelthaus
Zelthaus
Das Zelt bzw. Zelthaus wird als Bildrede für den vergänglichen, irdischen Leib gebraucht (s. 2 Kor 5:12 Korinther 5:1 Denn wir wissen, daß, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes
Nicht mit Händen gemacht
Wenn die Formulierung "nicht mit Händen gemacht" in der Schrift vorkommt, so bedeutet dies dass etwas gemeint ist, was nicht Teil dieser vergänglichen Schöpfung ist. Siehe z.B. Heb 9:11Hebräer 9:11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt- das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist Im Gegensatz dazu steht die aktuelle Schöpfung, die "mit Händen gemacht" ist, vgl. bspw. Mk 14:58Markus 14:58 Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist., wo Jesus gem. Joh 2:21Johannes 2:21 Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. vom Tempel seines Leibes sprach. welcher zunächst der vergänglichen Schöpfung angehörte, dann abgebrochen (getötet) und in 3 Tagen wieder aufgebaut (im neuen Leib auferweckt) wurde.
, ewiges Haus in den Himmeln.
oder 2 Pet 1:13-142 Petrus 1:13-14 Ich halte es aber für recht, solange ich in diesem Zelt bin, euch durch Erinnerung aufzuwecken, da ich weiß, daß das Ablegen meines Zeltes bald geschieht, wie auch unser Herr Jesus Christus mir kundgetan hat. bzw. Ps 52:7Psalm 52:7 Gott wird dich auch zerstören für immer; er wird dich niederschlagen und herausreißen aus dem Zelt und entwurzeln aus dem Land der Lebendigen. ), um die Dauer unseres Aufenthaltes in diesem irdischen, vergänglichen Leben mit einem vorübergehenden Campingabenteuer (wie es zB. das Volk Israel in der Wüste hatte) zu vergleichen und darauf hinzuweisen, dass wir hier keine bleibende Wohnung haben Hebr. 13:14Hebräer 13:14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir..
möglich. Vgl. auch die Anmerkungen der ELB in 1 Joh 3:91 Johannes 3:9 Jeder, der aus Gott geborenAnm. ELB: o.gezeugt ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geborenAnm. ELB: o. gezeugt ist.; 5:1-41 Johannes 5:1-4 Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geborenAnm. ELB: o. gezeugt; und jeder, der den liebt, der geborenAnm. ELB: o. gezeugt hat, liebt den, der aus ihm geborenAnm. ELB: o. gezeugt ist. Hieran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote befolgen. Denn dies ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geborenAnm ELB: o. gezeugt ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.; 5:181 Johannes 5:18 Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geborenAnm. ELB: o. gezeugt ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott GeboreneAnm. ELB: o. Gezeugte bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an.
; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist.
), dann beweise ich Jesus dadurch meine Liebe zu ihm (Joh 14:21Johannes 14:21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.).

Da mich der Vater entsprechend dieser Offenbarung des Christus liebt (Joh 14:23), kann ich ihn um den heiligen Geist bitten (Lk 11:13).

Wenn dieser eine Geist, das unvergängliche Wort Gottes, durch den Glauben (Heb 11:6) in mir wohnt (Eph 3:17) dann bin ich dadurch von oben gezeugt (1 Petr 1:23). Dann kann ich Jesus Christus meinen Herrn nennen (1 Kor 12:3).

So bin ich -wenn ich Jesus als den Sohn Gottes bekenne (1 Joh 4:2) und glaube dass er der Christus ist (1 Joh 5:1), das Gute nachahme (3 Joh 1:11) und meine Brüder liebe (1 Joh 4:7)- aus Gott und nicht mehr aus den Menschen gezeugt (Joh 1:13), folglich nicht mehr Angehöriger der Spezies „erster Mensch“ (1 Kor 15:47), sondern trage gewissermaßen bereits Gottes DNA, seinen Samen in mir.

Dann bin ich „in Christus“ und erst dann bin ich tatsächlich Teilhaber der Verheißungen „in ihm“ (2 Kor 1:20), erst dann habe ich mein Unterpfand, mein Siegel (Eph 1:13-14) erhalten. Wenn ich versiegelt bin, so bin ich damit auch geschützt (vgl. Offb 7:3).

Was werde ich sein?

Wenn ich also vom Geist Gottes geleitet werde, so habe ich bereits den Status „Sohn“ (Röm 8:14; vgl. auch Heb 12:5), da dieser Geist mir bezeugt, dass ich Gottes Kind bin (Röm 8:16), auch wenn die Vollendung der Sohnschaft erst mit der Erlösung des Leibes (Röm 8:23) in der Auferstehung (Lk 20:36) abgeschlossen ist.

Ich denke an Gottes Abneigung gegen artübergreifende Kreuzungen (Lev 19:19) und erkenne auch durch die Predigt eines geliebten Bruders:
Ein Fisch zeugt immer einen Fisch, ein Vogel zeugt stets einen Vogel, ein Mensch zeugt immer einen Menschen, Gott zeugt …

Wenn ich also aus Gott gezeugt bin, dann bin ich Teilhaber seines Stammbaumes und habe meinen Ursprung ebenso wie Jesus von den Tagen der Ewigkeit her (Mi 5:1). Ich leite mein Geschlecht nicht mehr vom ersten Menschen ab, wie auch Jesus oder Melchisedek dies nicht tun (Heb 7:6; vgl. auch Joh 2:4, Joh 19:26), sondern von Gott. Darum nenne ich auch keinen Menschen mehr meinen Vater (Mt 23:9), denn dieser war ja nur der Vater meines Fleisches (Heb 12:9), des nackten Kornes (1 Kor 15:37).

Wenn wir das Bild des Christus tragen werden (1 Kor 15:49) und Jesus ja nun das [Ikonos – Abbild] des ungesehenen Gottes ist (Kol 1:15), so erhalte ich als Erbe (Röm 8:17) die gleiche Anatomie, den gleichen Leib wie Jesus und damit einen Körper wie Gott. Erst wenn wir in diesem neuen Körper erwachen (Ps 17:15) werden wir die Herrlichkeit Jesu schauen (Joh 17:24), wie er ist (1 Joh 3:2).

Nun wird langsam deutlich, weshalb der YHVH der Gott der Götter (bspw. Jos 22:22), groß (Ps 135:5) und erhaben über alle anderen Götter ist (Ps 97:9). Weshalb er der König über alle Götter ist (Ps 95:3). Allerdings geht damit auch eine Verantwortung einher (Ps 82:1-2)…

Um es noch einmal zusammenzufassen: Jesus Christus gebührt aufgrund des Todesleidens (Heb 2:9) die Ehre gleich wie dem Vater (Joh 5:23) und Herrlichkeit (2 Petr 3:18) und da er der Erstgeborene aus den Toten ist, hat er in allem den Vorrang (Kol 1:18), das Erstgeburtsrecht. Doch auch wenn er unser Vorgesetzter, unser Herr ist: Wir werden kein bisschen weniger Sohn bzw. Tochter sein als Jesus, und kein Stück weniger göttlich als er.

Wichtig:

Um mich jedoch klar von der Schlange im Garten (Gen 3:5; vgl. Gen 3:22) zu distanzieren, will ich festhalten dass kein Mensch aus sich selbst die Herrlichkeit Gottes erlangen kann (Röm 3:23), dass kein Mensch einen Gott erschaffen kann (Jer 16:20). Dass sich unser Herz deswegen keinesfalls erheben darf (2 Thess 2:4; Hes 28:2; Jes 14:14; vgl. Mt 23:11; 1 Kor 1:28). Sehr interessant finde ich übrigens, dass auch die Gottessöhne nicht in der Lage sind, aus eigener Kraft unvergängliche Götter zu zeugen, beim Versuch kamen die sterblichen Riesen [Nephilim] heraus (Gen 6:2-4).

Erwähnenswert:

Dass die himmlische, unvergängliche Behausung, die wir nach dem Ablegen unserer irdischen Wohnung erwarten, nicht mit Händen (2 Kor 5:1-2), sondern von dem allein weisen (Röm 16:27), unvergleichlichen (Jes 46:5; Ps 89:7), höchsten Gott gemacht ist. Das zeigt dass sie nicht Teil dieser bisherigen Schöpfung ist (vgl. Heb 9:11), welche ja der Vergänglichkeit unterworfen wurde (Röm 8:20). Denn selbst die langlebigsten aller Grundbausteine (Elemente) in dieser Schöpfung werden aufgelöst werden (2 Petr 3:10-12) und sind daher nicht unvergänglich.

Und wie ist das Aussehen dessen, was wir sein werden?

Es ist in diesem Zusammenhang sicher erwähnenswert, dass das griechische Wort [doxa] im neuen Bund gleichermaßen mit „Herrlichkeit“ wie auch „Glanz“ übersetzt wird.1

2 Kor 3:7-11

Wenn aber der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine eingegraben, in Herrlichkeit geschah, so daß die Söhne Israels nicht fest in das Angesicht Moses schauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die verging, (vgl. Ex 34:30) wie wird nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit bestehen? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel reicher an Herrlichkeit. Denn in dieser Hinsicht ist sogar das Verherrlichte nicht verherrlicht wegen der überragenden Herrlichkeit. Denn wenn das Vergehende in Herrlichkeit war, wieviel mehr das Bleibende in Herrlichkeit!

Hiob fragte, ob sein Fleisch denn aus Bronze sei (Hiob 6:12). Diese Frage brachte mir den Sohn Gottes mit seinen Füßen gleich glänzendem Erz (Offb. 2:18) oder auch die Gestalten die Hesekiel (Hes 1:7; Hes 40:3; Hes 8:2) oder Daniel (Dan 10:6) beobachtet hatten in Erinnerung. Da Paulus ja bereits angekündigt hat, dass sich die himmlischen Leiber von den irdischen an Glanz unterscheiden werden (1 Kor 15:40), habe ich nun eine  erste Vorstellung, wie dieser Glanz des auferweckten geistlichen Leibes (1 Kor 15:44) aussehen wird. 

Matthäus 13:43
Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre!

Daniel 12:3
Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, wie die Sterne immer und ewig.

Um es mit Johannes‘ Worten zu sagen: 

1 Joh 3:1

Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen.

Aber immer Hes 28:17 im Hinterkopf behalten…

Abschließend noch ein „etwas weit hergeholter“ Gedankengang:

Ich will nicht das himmlische dem irdischen vergleichen (Apg 17:29), doch hat es evtl. einen geistlichen Sinn, dass die verwendeten Worte Schwefel bzw. Bronze so gewählt wurden?
Jesus hat uns zugesagt, dass wir nicht sterben werden, wenn wir an ihn glauben (Joh 11:25-26).
Wenn der Siedepunkt von Schwefel bei 450°C liegt, so muss der See der mit Feuer und Schwefel brennt (Offb. 21:8) in einem Temperaturbereich von ca. 130°C – 450°C sein. Der Schmelzraum von Bronze (CuSn) beginnt bei 850°C – 1.000°C (s.a. Num 31:23). In Offb. 2:11 sagt uns Jesus, dass die Überwinder von dem zweiten Tod (dem Feuersee) keinen Schaden erleiden werden, in Offb. 20:6 bestätigt er, dass der zweite Tod keine Macht über die Söhne der Auferstehung hat. Wenn sie keinen Schaden davon nehmen, so werden auch die Überwinder in Berührung mit dem See kommen (Mk 9:49). Sah Hesekiel darum feurige Beine & Füße (Ez 1:27; 8:2; vgl. Offb. 1:15), weil der Feuersee evtl. kurz zuvor durchschritten wurde?

Jes 43:2b
Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen

Referenzen

Referenzen
1 In 1 Kor 11:7 könnte man also bspw. sagen, die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes.

2 Antworten auf „Gottes Bild (1 Joh 3:2)“

  1. So lange wie ich nur ein irdischer (seelischer) Mensch bin (1 Kor 15:47), kann ich weder Gott noch sein Reich sehen….

    …. und wie ist das mit z. B. Henoch? Er wurde doch entrückt?!?
    Oder ist die Entrückung gleichzusetzen mit der Auferstehung?!

    Erst wenn wir in diesem neuen Körper erwachen (Ps 17:5) werden wir die Herrlichkeit Jesu schauen (Joh 17:24), wie er ist (1 Joh 3:1).

    … nach dem irdischen Tod?!

    Wir werden kein bisschen weniger Sohn bzw. Tochter sein als Jesus, und kein Stück weniger göttlich als er.

    … jetzt schon?! Joh. 17:16? sagt es das z. B. aus?

    1. Hallo Bianca,
      vielen Dank für Deine Fragen:

      Mit der Aussage Jesu aus Joh 3:3 wollte ich verdeutlichen, dass man zunächst von oben gezeugt sein muss, um das Reich Gottes und seines Christus erkennen zu können.

      …. und wie ist das mit z. B. Henoch? Er wurde doch entrückt?!?

      Stimmt, der Vorfahre Jesu (Lk 3:37) dessen Name „Eingeweiht“ bedeutet (Anm. ELB Gen 5:18) ist ein Ausnahmebeispiel, er wurde durch Glauben von Gott entrückt (Heb 11:5). Doch hat auch er, der das Zeugnis hatte Gott wohlgefallen zu haben, die Verheißungen noch nicht erlangt (Heb 11:39-40). Also zählt er wie auch wir (Gal 3:29) zu Abrahams Samen (Heb 2:16) und ist damit noch immer ein Mensch. Demnach hat auch er Gott nicht gesehen wie er ist (bspw. Joh 6:46), noch das, was uns bereitet ist (1 Kor 2:9).

      Oder ist die Entrückung gleichzusetzen mit der Auferstehung?!

      Nach Heb 11:35 ist nicht einmal die tatsächliche Auferstehung aus den Toten der „besseren Auferstehung“ die wir erwarten zu vergleichen. Doch dass die Entrückung mit der Auferstehung zeitlich zusammenfällt zeigt mir der Vergleich von 1 Kor 15:23 mit 1 Thess 4:16-17. Zuerst werden -falls durch bereits eingetretenen irdischen Tod erforderlich- die sterblichen Leiber auferweckt (Röm 8:11) und zusammen mit den Lebenden in einem Augenblick verwandelt (1 Kor 15:51).

      … nach dem irdischen Tod?!

      Gemäß 1 Kor 15:26 oder 1 Kor 15:53 ja.

      … jetzt schon?! Joh. 17:16? sagt es das z. B. aus?

      Du hast vollkommen recht, natürlich befinde ich mich bereits jetzt geistlich in der Position „Sohn Gottes“, nur ist diese Sohnschaft eben noch nicht körperlich zur Vollendung gebracht, so lange die Erlösung des Leibes noch nicht geschehen ist (Röm 8:23, vgl. Röm 7:24).
      LG

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