1 Kor 15:31 – Das tägliche Sterben des Paulus

1. Korinther 15:31 Täglich1 sterbe ich, fürwahr, bei dem Ruhm euretwegen, Brüder, den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, habe.
Das könnte ich natürlich interpretieren  als: ‚Täglich halte ich mich der Sünde für gestorben2 Ich könnte aber auch unter Berücksichtigung von Jak 3:26 feststellen dass Sterben im Wesentlichen den Prozess bzw. Moment beschreibt, in dem der Geist den Körper verlässt. Wenn ich jetzt noch 2 Kor 12:1-4 hinzunehme, wo ja beschrieben wird dass der ‚Mensch in Christus‘ vierzehn Jahre zuvor genausogut in seinem Leib, wie auch außerhalb seines Leibes in den dritten Himmel entrückt worden sein kann, wird es spannend. Davon ausgehend, dass der Mensch ein Geist ist, der eine Seele hat und in einem Leib wohnt (1 Thess 5:23) stelle ich fest, dass es für Paulus anscheinend keine übermäßig große Überraschung darstellte, dass der ‚Mensch in Christus‘ evtl. eine (von Gott gewirkte!) Entrückung seines Geistes aus seinem Leib heraus erlebt hatte. Gemäß der zuvor in Jak 3:26 gelesenen Definition dass der Leib ohne den Geist tot ist kann ich also festhalten, dass eine solche Entrückung aus dem Leib heraus aus biblischer Sicht ein Sterben desselben verursachte, selbst wenn es sich nur um Sekundenbruchteile gehandelt haben sollte. Wie Paulus in 2 Kor 12:7 feststellte, hatte er wohl Erfahrung mit Offenbarungen und wenn ich den Begriff Offenbarung mit dem „Buch der Offenbarung des Johannes“ in Verbindung bringe, scheint es mir naheliegend, dass eine Offenbarung zu haben durchaus bedeuten kann, von Gott entrückt zu werden.

Referenzen

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1 [κατά – kata – unter] [ἡμέρα – hēmera – Zeitspanne zwischen Sonnenauf- und -untergang] d.h. gem. der Präposition kata bspw. auch wiederholt, an unterschiedlichen Tagen
2 Der Wortstamm [ἀποθνήσκω – apothnēskō – sterben] ist in beiden Versen gleich

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