Wie ich lese

Eine meiner ersten Fragen war, wie ich denn lesen sollte (Lk 10:26), also verglich ich, wie die Apostel lasen. Bald stellte ich fest, dass sie frei von Interpretationen wie: „Ach, das ist ja sehr blumig ausgedrückt“, sondern einfach so wie es geschrieben steht (Apg 24:14 & Apg 28:23) auslegten. Es machte keinen Unterschied, ob etwas aus einem eher „poetischen“ (Lieder-)Buch, wie bspw. den Psalmen zitiert wurde. Niemand unterschied nach einem „Schreibstil“ des jeweiligen Menschen, der als Prophet die Worte Gottes aufgeschrieben hatte. Die Jünger gaben auch keine Verseinteilung mit an (die es ja erst seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gibt), nannten bestenfalls das Buch bzw. den Propheten, der es verkündet hatte (Röm 15:12), manchmal genügte aber auch nur, zu wissen dass es geschrieben steht (bspw. Heb 2:6; Apg 23:5, vgl. auch bspw. Mt 4:4-10/Lk 20:17/Joh 15:25). Dementsprechend begnüge auch ich mich persönlich damit, dass es geschrieben steht. Dennoch nenne ich um der leichteren Nachvollziehbarkeit willen die Versangaben im Text. Weiter fiel mir auf, dass sie sich häufig aus den Details den Ratschluss zogen (Apg 13:34) wie auch Jesus es ihnen vorgelebt hatte (Mt 22:31-321). Jesus selbst sagt in Mk 4:11 bzw. Lk 8:10, dass diejenigen die „draußen“ sind (vgl. Offb 22:15), die wirklich wesentlichen Informationen (Mt 13:10-18; Mt 13:34-35), die wir verwalten sollen (1 Kor 4:1) und die ausschließlich in Gleichnissen zu den Volksmengen gesprochen wurden, wie sie zu hören vermochten (Mk 4:33) nicht verstehen. Vgl. Jer 6:10; Jes 44:18. Wenn Gott das Geheimnis so gut im Wort versteckt hat (vgl. Hiob 38:2), dass Könige, Propheten und selbst Engel es nicht verstanden haben (Lk 10:24; 1 Petr 1:12), dann ist es vermutlich nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Wenn die Gemeinde jedoch den Auftrag hat dieses Geheimnis den Gewalten und Mächten in den himmlischen zu erkennen zu geben (Eph 3:9-10), dann sollte ich es auch verstanden haben, wenn ich mich zu seiner Gemeinde zählen will. Wenn die Erbauer Zions alle Schüler des YHVH sein werden (Jes 54:13), dann ist es eine Basis-Grundvoraussetzung für mich, zu verstehen was er (und dann sein Erstgeborener – Joh 6:45) mich lehrt. Ich kann ja auch nicht zu einer Predigt „Amen (Offb 3:14)“ sagen, die zu 90% in einer mir unbekannten Sprache vorgetragen wird oder die sich -in sich selbst- zu widersprechen scheint, und ich darum nur wenige Wortfetzen begriffen habe. Vgl. 1 Kor 14:16. Wenn Gott sich dem Reinen (und damit auch dem Gereinigten) gegenüber rein zeigt, gegenüber dem Verkehrten aber verdreht (2 Sam 22:27 ELB; Ps 18:26-27 ELB; vgl. 2 Petr 3:16; s.a. Spr 3:34), dann muss ich im Licht wandeln, wie Jesus gewandelt ist (1 Joh 2:6; vgl. 1 Joh 1:6-7), damit sein Blut mich von jeder Sünde reinigt (2 Kor 6:14) und ich ihn und demzufolge auch den Vater (Joh 14:7) erkennen kann. Es gibt gem. 1 Kor 9:8 + 1 Kor 9:11 offensichtlich einen Unterschied zwischen (der Art und Weise des) Gesetz(es) und der der Menschen, wie Paulus auch in 1 Kor 2:6-7 deutlich macht. Vgl. Röm 6:19; Joh 3:12.
Johannes 3:3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Amen, Amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben her gezeugt wird (1 Petr 1:23), kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nach 1 Kor 4:6 soll ich nicht über das hinausdenken, was geschrieben ist, vgl. 1 Kor 8:2. Lt. 1 Kor 11:2; 1 Kor 4:17 ist das „wie“ des Lehrens erinnerungswürdig, Gem. 1 Kor 10:15 soll ich beurteilen, „was“ Paulus sagt. In 1 Kor. 2:13 differenziert er nochmals klar zwischen menschlicher Weisheit und geistlicher Deutung. Vgl. 2 Tim 2:7. Lt. Röm 12:16 werde ich nicht auf hohe Dinge sinnen (vgl. bspw. Lk 14:11)  und nicht bei mir selbst klug sein (vgl. Spr 3:7), denn Gott fängt die Weisen in ihrer Klugheit (Hiob 5:13). Es sind nicht viele Weise nach dem Fleisch (1 Kor 1:26), denn schließlich hat er das Törichte der Welt, das was nicht ist (1 Kor 1:27-28; Jak 2:5) auserwählt. Nach Kol 3:1-2 werde ich mich gedanklich mit dem was „droben“ ist beschäftigen (vgl. Ps 1:2; Ps 119:23) denn nach Phil 3:19 ist es keine gute Idee, sich nur auf das nichtige (Koh 1:2; Jer 16:19) vergängliche (Mt 24:35/Mk 13:31/Lk 21:33) irdische -das was vor Augen liegt- zu konzentrieren, denn dann ist man lt. Spr 12:11 ohne Verstand. Vgl. Röm 8:5; 8:8
Kolosser 2:2-3 damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewißheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, Christi, in dem alle Schätze (Mt 6:20) der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind.
Und in 1 Kor 3:18 sagt Paulus, dass man in Bezug auf die Weisheit dieses Zeitalters zuerst töricht werden soll, bevor man weise werden kann. Also das angelernte (Jes 29:13) menschliche Wissen hierbei nicht berücksichtigen, sondern im Neuen des Geistes, nicht im Alten des Buchstabens (Röm 7:6; 2 Kor 3:6) dienen. Die Denkweise der irdischen Weisheit muss also beim Studieren der Schrift abgelegt werden! Da das Geistliche einem natürlichen Menschen eine Torheit ist (1 Kor 2:14), muss es also anfangs nicht unbedingt einen Sinn (nach der irdischen Weisheit; vgl. Jak 3:15) ergeben. Wenn Jesus in Mt 13:4 von einem Samen der an den Weg fiel, und von Vögeln die den Samen fraßen spricht und kurz darauf in Mt 13:19 erklärt, dass die Vögel ein Bild für den Bösen sind und das Bild des Samens der an den Weg fiel für jemanden steht, der das Wort nicht verstanden (nicht recht gehört) hat, dann glaube ich das einfach so, denn er hat es gesagt. Ebenso wie die Tatsache, dass ich seiner Definition gemäß erst dann wirklich Frucht bringen kann, wenn ich das Wort gehört und verstanden habe (Mt 13:23; s.a. Mt 7:19/Mt 3:10/ Lk 3:9). Genauso wie bspw. die Stadt (vgl. Mt 5:14; Heb 12:22) Jerusalem (vgl. Lk 13:33; Mt 23:37) geistlich im Zustand Sodom (vgl. Dt 32:32; Röm 9:29; Jes 3:9) oder Ägypten sein kann (Offb 11:8; vgl. auch Gal 4:25). Apropos Ägypten, der Pharao ist bspw. ein Seeungeheuer (Ezek 29:3) oder ein Junglöwe (Ezek 32:2). Aber das ist erstmal okay, einfach die Information Pharao bzw. König von Ägypten = Seeungeheuer im Hinterkopf stehen lassen. Wenn ich das Wort „Blitz“ in der Schrift lese, dann denke ich nicht an Gewitter, sondern an Söhne. Nach der Weisheit dieser Welt wird das Wort „Blitz“ gefüllt mit der Überschlags-Entladung eines Elektronen-Ungleichgewichtes zwischen Atmosphäre und Erde. Doch die Weisheit dieser Welt hat für mein Bibelstudium bestenfalls sekundäre Relevanz. Die Schrift wiederum hat die Kraft mich weise zu machen (2 Tim 3:15), und so lese ich die Parallelen zwischen Blitzen und Pfeilen (Ps 18:15; 144:6; Hab 3:11; Sach 9:14) sowie Pfeilen und Söhnen (Ps 127:4) als Sinn hinter dem Wort „Blitz“. Es geht nicht darum, meine eigene Deutung (2 Petr 1:20) für verwendete Begriffe zu suchen (2 Kor 3:5), sondern die Definition aus Gottes Perspektive zu finden und dazu muss ich zusehen „wie“ ich höre (Lk 8:18), „mit welcher Rede / mit welchem Wort“ mir verkündigt wird (1 Kor 15:2 ELB). Vgl. 2 Tim 1:13. Ich glaube einfach den Worten Gottes die er durch die Propheten (Apg 28:25; Apg 1:16) incl. Jesus (Apg 10:36; vgl. Joh 14:24) verkündigt hat, denn an jemanden zu glauben heißt, darauf zu vertrauen dass das, was derjenige gesagt hat, stimmt (Röm 4:17). Und da der Glaube (Heb 11:1) aus der Verkündigung, die Verkündigung aber aus dem Wort Gottes kommt (Röm 10:17 & Gal 3:8), muss ich weiterlesen… Wenn die Sprüche Salomos für das Verständnis von Spruch2, Bildrede, Worten von Weisen3 und ihren Rätseln dienlich sind (Spr 1:6), so sollte man sie zumindest einmal gelesen haben. Und auch akzeptieren, dass Spr 3:15 bzw. Spr 8:11 unter Berücksichtigung von Hiob 28:18 einen Zusammenhang mit Mt 13:45-46 bedeuten kann. Vgl. Spr 4:7 Ich denke dass alle Bildreden, Worte und Formulierungen an irgend einer Stelle der Schrift deutlich erklärt werden (vgl. bspw Gal 4:24), darum suche ich mir bei den Dingen die ich nicht sofort zu verstehen meine, alle Verse die bspw. das betreffende Wort oder die gesuchte Wortkombination enthalten heraus und sehe mir den gesamten Kontext an. Denn wenn die Summe seines Wortes Wahrheit ist (Ps 119:160), so will ich auch die Summe als Ganzes sehen und nicht nur einzelne Verse, Kapitel oder Bücher losgelöst vom Rest betrachten. Paulus konnte wohl zunächst ebenfalls nur bruchstückhaft, wie mittels eines Spiegels erkennen (1 Kor 13:12). Möglicherweise, indem er die Textpassagen nebeneinander schrieb (bzw. in meinem Fall mittels einer guten Parallel-Lese-App 4), quasi einander gegenüberstellte, sie „spiegelte“ und aus den Vergleichen seine Schlüsse zog.  Oder der Prediger, der lt. Koh 12:9 erwog und forschte. Vgl. Koh 7:27. Meiner heutigen Überzeugung nach ist der Großteil des alten Testamentes für die heutige und noch kommende Zeit geschrieben worden (Röm 15:4; 1 Kor10:11; Mt 5:18; Lk 21:22; 1 Kor 15:54), darum sollen wir wohl auch der früheren Tage und Taten gedenken (1 Chr 16:12; 1 Chr 16:15; Ps 105:5; Dt 4:32; Koh 7:10; 2 Petr 3:2; Jes 46:9; vgl. Koh 1:11). Also achte ich beim Lesen immer wieder darauf ob das, was ich gerade lese, mich -oder den Zustand in dem ich mich gerade befinde- betrifft. Wenn mir der Weg/das Wort nicht „geradeaus gehend“ ist (Spr 8:9; Hos 14:10; Ps 33:4; Ps 19:9 (eig. V. 10)), dann stimmt etwas mit meiner Perspektive nicht (Joh 8:43). Ich lese übrigens auch keine [Klammertexte] oder Überschriften, die -ebenso wie Satzzeichen- nicht im Grundtext geschrieben stehen, dafür aber jede Anmerkung. Ich lese sie einfach so, als wäre jedes Wort (abgesehen von zitierten Unwahrheiten, bspw. Ps 14:1) wahr. Die Variante „Einfach“ ist leicht zu finden … Lk 13:23-24; Mt 7:14. Vgl. Koh 1:13; Ps 77:3-7 ELB. Aber es lohnt sich (Spr 12:8)! Also Hes 3:10/Mt 11:15/Mt 13:9/Mk 4:9/Mk 4:23/Lk 8:8/Lk 14:35/Mt 13:43!

Referenzen

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1 Weil Abraham, Isaak und Jakob bereits längst verstorben waren, als Gott durch seinen Engel diese Worte zu Mose sprach, er aber dennoch sagte: „Ich bin …“ – denn für ihn leben alle (Lk 20:38).
2 An unfassbar vielen Stellen im alten Testament steht an Stelle von „so spricht der HERR“ eigentlich „(Aus-)Spruch des HERRN“
3 also zumindest schon mal die Worte aller Propheten, einschließlich Jesus
4 ich habe keinerlei geschäftliche Beziehung zu Olive Tree